Hallo Leute, ich weiß, dass die Diskussion um ein allgemein gültiges Tempolimit von 130km/h auf deutschen Autobahnen sehr kontrovers geführt wird. Dennoch würde mich eure Meinung zum Thema brennend interessieren. Ich persönlich bin ein Gegner des Limits und dies hat folgende Gründe: Ja ich fahre gerne schnell, da wo es möglich ist. Es macht mir schlicht Spaß. Und diese Option möchte ich mir durch eine allgemein gültige Regel nicht nehmen lassen. Gerade nachts oder überhaupt auf einer leeren Autobahn sehe ich nicht ein, warum ich hier mit 130km/h umher eiern soll. Und gerade auf einer leeren Autobahn lasse ich auch das Argument zu, dass bei dieser öden Fahrweise auf längeren Strecken schnell Langeweile aufkommen kann, welche ihrerseits dann wieder Gefahren birgt. Ich sehe weiterhin nicht die Geschwindigkeit als solches als Problem an, sondern den Autofahrer. Entweder überschätzt er sich selbst oder andere (langsame) Verkehrsteilnehmer haben in der Fahrschule scheinbar nicht aufgepasst. Ich plädiere für verpflichtende Fahrsicherheitstrainings. Man könnte auch über eine Auffrischung ("kleiner" Führerscheinprüfung) der Fahrerlaubnis alle 5 Jahre nachdenken. So würde man auch gleich das "Rentner-Problem" lösen und die Toten würden sowohl auf der Autobahn und noch viel stärker auf Landstraßen zurückgehen. Dass wir uns nicht falsch verstehen. Tempolimits machen schon Sinn in Bezug auf Stau/Verkehrstote, aber warum muss es so eine starre Lösung sein? Und wo will man da überhaupt die Grenze ziehen? Die Toten bei 130km/h nehmen wir hin, aber bei 140km/h nicht mehr? Wäre es nicht besser gleich auf 100km/h zu gehen, weil da noch weniger sterben? Das führt meiner Meinung nach zu nichts. Teils sind bereits Anzeigesysteme im Einsatz, welche je nach Verkehrssituation ein entsprechendes (oder kein) Tempolimit ausweisen. Davon brauchen wir viel mehr. Wir sind im 21. Jahrhundert, da halte ich so ein starres Konstrukt wie ein generelles Tempolimit für Höhlenmenschenniveau. Bleibt als Letztes noch der Klimaschutz: Um 0,3% soll der CO2-Ausstoß sinken mit Tempolimit. Das ist beinahe nichts. Nun könnte man sagen: "Irgendwo muss man ja anfangen." Das sehe ich auch so, aber lasst uns doch unsere Energie auf andere Bereiche konzentrieren, wo sich in kürzerer Zeit deutlich mehr rausholen lässt: Förderung von Carsharing, Kohleaustieg und und und.... So ziemlich alles wäre sinnvoller.
Spoiler Ich seh's ähnlich, wenn frei und die Situation es erlaubt, warum dann nur 130 oder vielleicht nur 100? Gerade auf den Langstrecken ist 200 meist gut fahrbar. Leider ist es auch sehr anstrengend weil man wirklich gut vorausschauen und mitdenken muss. Mitdenken für Fahrer die es nicht tun, und ohne Blinker und ohne Rücksicht mal eben die Spur wechseln, und aus sicherer Distanz konnte man schon erahnen was passieren wird.
Angeblich sollen die 130km/h auch unsere Stauprobleme lösen, weil alle im gleichen Fluss wären. In der Presse wurde dies als zusätzliches Argument gebracht. Allerdings wurde als Beispiel die USA gebracht. Da diese aber auch rechts überholen dürfen, ist das wieder ein Vergleich mit Äpfel und Birnen. Weshalb man nicht auf Österreich oder die Schweiz schaut, ist mir ein Rätsel. Ach ja, man will es uns als was Gutes verkaufen. Ich persönlich halte von einem generellen Tempolimit nichts. Ich genieße meine zirka 20km freie Bahn auf der A5 zwischen Darmstadt und Frankfurt. Da es dort 4-spurig ist, und morgens gegen 6 Uhr wenig Verkehr ist, darf mein Daily auch mal seine 240km/h fahren. Bei dem Rest der Strecke ist es absolut unmöglich, weil entweder zu viel Verkehr oder sogar nur 2-Spurig. Und Heimzus ist zu viel los. Da fahre ich dann mal spritsparend und annähernd im angegebenen Verbrauch von Hersteller. Ich weiß auch gar nicht, ob es tatsächlich so viel mehr Tote auf der Autobahn sind wie auf der Landstraße. Davon abgesehen, sind die Toten wegen überhöhter Geschwindigkeit oder sind das unsere lieben Brummifahrer, die mal wieder nicht angeschnallt mit zu wenig Abstand ins Stauende rasen? Ich möchte das jetzt nicht pauschalisieren, aber es ist einfach mal wieder so ein Schnellschuss von Idee, welche nicht zu Ende gedacht wurde. Die Autobahnen werden immer voller und es wird einem eh die Möglichkeit genommen schnell zu fahren. Diese Schilderbrücken mit Verkehrsüberwachung sind wesentlich sinnvoller den Verkehr zu regeln. Ebenso könnte es gerne öfters die Möglichkeit für das Befahren des Standstreifens als weitere Spur zur Vermeidung bei Stauschwerpunkten geben.
Mich interessiert Sinn und Unsinn eines Limits nicht. Das nicht vorhandene Limit ist das vielleicht letzte wo man nicht bevormundet wird und um mehr geht es mir nicht. Ich will einfach dürfen wenn will.
Gratulation zum Brückenschlag zur "Flüchtlingsdiskussion". Da könnte man fast eine Variante von Godwin's Law draus machen. Das soll jetzt meinerseits keine inhaltliche Positionierung sein, ich finde es nur interessant wie bei fast jedem Thema früher oder später auf die "Goldstücke" hingewiesen wird.
Ab und zu sollte man schon den Mut haben die rosarote Brille ab zu nehmen. Diese, die Diesel-Debatten usw. sind doch die Ablenkungsmanöver dafür. Erkannt wirds nur wenn es zu spät ist und der eigene, kleine Welt in Gefahr ist. Die Zeit wirds zeigen ...
