Jetzt isser schon eine Woche mein, der neue kleine Brummbär. Zeit also, ihn hier im Forum einmal ausführlich vorzustellen und die (sicher sehr subjektiven) Beweggründe für meine Kaufentscheidungen sowie meine ersten tiefergehenden Fahreindrücke zu schildern (ist vielleicht für den einen oder anderen Kaufinteressierten hilfreich; wem’s zu ausführlich ist, der kann gleich zu den Bildern runterscrollen). Also nach zehnwöchiger, harter Wartezeit „diesel“ ich seit dem 22. Mai 2012 mit satten 90 PS in meinem kleinen Spaßmobil durch die Welt. Und so schaut er aus, (m)ein echter „Hingucker“: Karosserie: In Frage kam für mich nur der Sportback: Die vier Türen und das hierbei gezeigte Design mit dem kleinen hinteren Eckfensterchen haben mich auf Anhieb überzeugt. Den Zweitürer hätte ich nie genommen. Der Gesamteindruck stimmt hier für mich nicht, besonders bei der Gestaltung der – im Vergleich zu den hinteren Seitenscheiben – riesigen Türen sowie der zu gerade abstehende und zu groß wirkende Dachkantenspoiler. Das passte mir stilistisch alles irgendwie nicht im Zusammenspiel. Die Leute, die es gerne richtig sportlich haben wollen, sehen das sicher anders – ist ja auch OK so. Jenseits des stimmigeren, erwachseneren Designs des Sportbacks, sind dessen einzigen effektiven Vorteile die praktische Möglichkeit, schnell einmal Dinge auf die Rücksitzbank zu verfrachten und die kürzeren und sich damit weiter öffnenden Türen, die sich beim Aussteigen in Parklücken sehr positiv bemerkbar machen. Letztlich war der Griff zum A1 eine Grundsatzentscheidung, weil ich nach langen Jahren im großen Auto unbedingt wieder einen Kleinen wollte und denke, dass Großserientechnik sich hier (später) in geringeren Unterhaltskosten rechnet. Die Entscheidung wurde mir aber besonders dadurch leicht, weil Audi für den A1 (fast) alle Möglichkeiten der Individualisierung bietet und ich hier glücklicherweise nicht so auf’s Geld schauen musste. Motorisierung: 1,6 Liter TDI mit 66 kW/90 PS. Mit dieser Einstiegsmotorisierung bei den Selbstzündern kommt man eigentlich super klar. Das Beschleunigungsverhalten in den unteren Gängen ist – dank des hohen Drehmoments (Common-Rail-Einspritzung und Turbo-Aufladung) – echt Klasse. Oben herum wird’s dann ein ganz klein wenig zäher, man muss dann ab und an mal zurückschalten. An dieser Gesamtcharakteristik gibt’s aber nichts zu meckern, alles im Rahmen und überhaupt nicht störend. Etwas für entspannte Piloten, die aber gerne flott um die Ecke zischen. Beeindruckend ist die gute Innenraumdämmung für ein Auto dieser Größe mit Dieseltriebwerk. Besonders auf der Autobahn ist der Kleine in seiner Geräuschkulisse auch bei höheren Geschwindigkeiten sehr kultiviert und recht leise. Im Stadtverkehr brummt er freundlich – wenn man die Gänge ausfährt, auch mal vernehmlich. Die 5-Gang-Handschaltung ist sportlich knackig, gut gestuft und macht Spaß. Wer also die 8 km/h mehr Endgeschwindigkeit des hubraumgleichen und PS-stärkeren 1,6 Liter TDI-Bruders mit 105 PS nicht braucht, ist mit dem „Kleinsten“ auch sehr gut bedient. Der 2,0-Liter-TDI-Bolide spielt, glaube ich, in einer anderen Liga. Lackierung: Gletscherweiß-Metallic mit Dachkuppel in Daytonagrau-Perleffekt. Eine tolle Kombi, weil das Weiß etwas abgedeckt ist und einen leichten Grautouch hat. Die Metallic-Komponente zeigt sich bei dieser Farbe nur ganz zurückhaltend und damit sehr elegant. Das Changieren des Perleffektgraus der Dachkuppel ist irre, je nach Lichteinfall, mal heller oder dunkler, außerdem passt es sehr gut zum schwarzen Panoramadach. Mit dieser Lackkombi fällt man durchaus auf und viele Leute gucken dem Kleinen irgendwie verwundert (warum nur?) hinterher. Der Schmutzfaktor ist beim Gletscherweiß zwar da, aber noch erträglich. Mit Schwarz(metallic) ist man da sicher schlechter bedient. Wer hier ein Problem sieht und trotzdem eine Zweiton-Lackierung fahren möchte (für mich ein absolutes „Muss“ beim Audi A1), der sollte vielleicht zu einer silbernen Karosse und einem schwarzen Dach greifen. Misanorot (eine tolle Farbe) mit schwarzer Kuppel sieht bestimmt auch super aus. Mir gefällt meine Farbkombi jedenfalls sehr, auch wenn ich den Wagen häufiger mal waschen darf. Felgen und Reifen: Die hatte ich nach einer Probefahrt noch mal flugs umbestellt und mich für größer dimensioniertere Alugussräder im 10-Speichen-Design entschieden. Die 215er auf 16-Zoll-Felgen lassen den Kleinen recht satt und stämmig auf der Straße stehen und sehen auch ebenso aus. In Verbindung mit dem sehr guten, genügend straffen Dynamikfahrwerk, ein gelungener Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort. Audi bietet hier ab Werk eine schöne Palette echt toll gestalteter LM-Felgen, da findet Jeder etwas. Ausstattungslinie: Ich habe mich ganz bewusst für die „Attraction“-Ausstattung entschieden. Denn ich wollte kein Sportfahrwerk (das normale Dynamikfahrwerk mit 16-Zöllern und 215er Reifen ist mir hart genug und Querfugen mag sowieso kein A1 so richtig). Des Weiteren finde ich die Normalsitze „sportlicher“ als den Sportsitz. Obwohl ich schlank bin, hatte ich in den Sportsitzen das arge Gefühl einklemmt zu sein. Darüber hinaus sind die Patchwork-Stoffschnitte und die Bezugsstoffe nicht so ganz meins. Die fand und finde ich wirklich alle sehr hässlich, einzige Ausnahme ist hier die schwarze Stofflederkombi „Sprint“. Überhaupt gar nicht durften es die Luftausströmermanschetten in Hochglanzoptik sein. Die mattschwarzem im „Attraction“ reflektieren die Sonne nicht und blenden einen damit nicht. Das kann bei den Hochglanzteilen jedweder Farbe im „Ambition“ ganz schön nerven, wie ich auf Probefahrten erfahren durfte. Also gab’s für die teurere „Ambition“-Ausstattung keinen Grund. Den Aufpreis kann man meiner Meinung nach sparen bzw. sich ein paar – mehr oder weniger – sinnvolle Dinge, die man aus dem „Ambition“-Paket haben möchte, dann vielleicht „zu Fuß“ zusammenstellen. So hab ich’s jedenfalls gemacht. Auf das generell aufpreispflichtige Ablagepaket habe ich verzichtet, weil ich die obligaten „Blumenpötte“ in der Rücksitzbank (bääääh, fürchterlich hässlich!) absolut nicht wollte. Nur die Box unter dem Fahrersitz mag hier gut sein. Licht: Bewusst habe ich mich für die normalen Halogenfrontscheinwerfer entschieden, weil deren Reflektorgestaltung für mich optisch gelungener ist. Die Xenon-Lupenleuchten schauen einen an, wie die Augen eines toten Tintenfisches (sorry, sorry, ihr Xenonianer). Auch LED-Augenunterlider für das Tagfahrlicht find ich für den A1 und bei allen anderen Audis viel zu aggressiv und auffällig. Außerdem leuchten schon die „normalen“ Halogenfrontscheinwerfer die Straße in der Dunkelheit sehr gut aus. Bei den Heckleuchten mussten es dann aber doch partout die LED-Rückleuchten sein. Die sind stilistisch ein absolutes „Muss“ für jeden knackigen und schönen A1-Hintern! Frontnebelscheinwerfer verstehen sich von selbst. Das LED-Innenlichtpaket mit der Ambientebeleuchtung ist ein sehr hübsches Gimmick, etwas im Sinne von „nice to have“. Navigation und Multimedia: Ich habe das kleine Navi gewählt, da es wirklich alles bietet, was man braucht. Die Google Earth und 3D-Darstellung des „großen“ MMI+ sind meiner Meinung nach teuer erkaufte Features, die eher verwirren, als dass sie wirklich Sinn machen. Das dürfte auch für den „hochauflösenden“ Bildschirm des MMI+ gelten, schon der normale 6,5-Zöller des normalen Navis ist top. Und eine Festplatte braucht doch kein Mensch, SD-Karten oder eine USB-Connection reichen doch. Toll sind die schon bei der kleinen Navi-Lösung gebotene, einfache und intuitive Bedienbarkeit (sowohl über das MMI-Bedienteil, als auch über das Multifunktionslenkrad), der klappbare, sehr gut auf dem Armaturenbrett platzierte Bildschirm und dessen grafische Gestaltung sowie die Informationsfülle des FSI-Bildschirms bzw. Bordcomputers, hier besonders die klare simple Pfeilanzeige beim Navi-Betrieb. Etwas Besseres habe ich in dieser Fahrzeugklasse nirgendwo gesehen, besonders wenn man die von Audi dafür geforderten Preise bedenkt (BMW langt da im Mini und im 1er deutlich mehr zu und bietet weniger). Ebenfalls auch ein großes Lob für das einfache Einbinden von Bluetooth-fähigen Mobiltelefonen und die Bedienbarkeit von Telefon und auch Navi. Egal, ob über die Lenkradfunktionstasten des Multifunktionslenkrades oder via Sprachdialogsystem. So was gab’s vor wenigen Jahren für sehr teures Geld nur von der oberen Mittelklasse an aufwärts. Das gerade auch für’s Navi zwingend notwendige bessere Radio „Concert“ und die damit verbauten acht Lautsprecher empfinde ich für meine Hörbedürfnisse (vorwiegend Wortradiosender und Klassikmusik) als leistungsmäßig sehr ausreichend dimensioniert. Für’s Wohlbefinden: Die Klimaautomatik, für mich – nicht nur aus optischen Gründen – ein „Muss“. Kühlt effektiv und lässt sich gut einstellen, da hat man wohl dieselben Komponenten (Kompressor) wie im Audi A3 verbaut. Dito, die schnell ansprechende Sitzheizung für den Winter bzw. für den maladen Rücken auf Langstrecke als ABC-Pflaster-Ersatz. Beides war mir aus meinem A3 der ersten Generation von vor 15 Jahren her geläufig und stimmt bei Audi auch heute noch in seiner Wirksamkeit. Als reinen Spaßfaktor habe ich mir das Panorama-Glasdach gegönnt. Dies ist in Verbindung mit der Klimaautomatik dann zugegebenermaßen eher ziemlicher Luxus, aber echt schööööön. Es ist auch im geschlossenen Zustand ein großer Spaß, da es – besonders bei Fahrzeugen mit schwarzem Dachhimmel – das Innenraumgefühl ungemein erweitert und eine sehr angenehme schwarzgraue Tönung hat. In voll geöffnetem Zustand ist es (bauartbedingt als außen laufendes Schiebehubdach) allerdings nur genauso groß wie jedes andere x-beliebige Schiebedach, da ist „Panorama“ dann eine hübsche Marketing-Mogelei. Eine praktische Sache ist das Netzrollo: zieht man es zu, so ist man bei höheren Geschwindigkeiten – auch bei voll geöffnetem Dach – zugfrei unterwegs und kriegt im Übrigen keinen Sonnenstich. Von außen sieht das großflächige Glaselement, dass mit seinem Glasrahmenelement bis an die Frontscheibe gezogen ist, auch sehr gut aus. Aus Jux: Habe mir hier aus dem Forums-Marktplatz die von Elly verschmähten dunkelroten Velourfußmatten aus dem originalen Audi „Union Square Interior Kit“ gegönnt, die sich als sportlicher Farbklecks mit ihren Tartanstreifen ab nächster Woche bestimmt gut in einem komplett schwarzen Innenraum machen. Und, damit die beiden blöden Löcher in der Ablage der Mittelkonsole zu sind, habe ich hier zwei der Original-Aschenbecher reingestellt (kann man gut Papiertaschentücher und anderen Kleinkram reinstopfen). Sonst kommt da nichts hinzu, ich will ja schließlich mit meinem Kleinen noch irgendwann mal ein H-Kennzeichen erhalten. Denn das ist schon mal klar, den gebe ich nicht mehr her!!! Und hier noch schnell die weiteren Extras, außer den weiter oben beschriebenen Dingen: - Außenspiegel elektrisch einstell- und beheizbar (Sicherheit), - Außenspiegel in Wagenfarbe Gletscherweiß (Gimmick), - Automatisch abblendbarer Innspiegel mit Licht/Regensensor und Graukeil (Sicherheit), - Sport-Lederlenkrad mit Multifunktion (Muss und Handschmeichler), - Parkdistanzkontrolle hinten (Sicherheit), - Reifendrucksensor (Sicherheit), - Berganfahrassistent (praktisch), - Mittelarmlehne (praktisch), - Beifahrersitz, höheneinstellbar (so was sollte Serie sein, ihr mitlesenden Audi-Mafo-Leute) - LED-Innenlichtpaket (schönes Gimmick), - Alu-Innenrauminterieurumfang (schönes Gimmick), - Auspuffendrohrblende in Chrom, matt (Gimmick, Voll-Chrom „is too much“), - Ladekantenschutzfolie (Muss), - Schlüsselcase in karmesinrotem Leder (schönes und bescheuertes Gimmick, ich weiß …), und den obligaten, lach, lach … - Wagenheber (hoffentlich brauch ich den nie) Nachrüsten lasse ich noch den Tempomat (GRA), das find ich noch ganz sinnig und hab’s bei der Bestellung ab Werk leider vergessen. Mein Fazit: Audi hat seinen Kleinsten mit genau derselben Sorgfalt und Liebe zum Detail entwickelt und ausgestattet, wie die großen Schlitten. Beispiele hierfür, neben dem flotten, sehr sportlichem Karosserie- und Innenraumdesign, sind der Instrumententräger und die grafische Gestaltung von Tacho, Drehzahlmesser und FIS-Displayanzeige sowie das Aussehen und die Haptik aller verbauten Materialien. Das und die Fülle der erhältlichen Ausstattungsmöglichkeiten ist eindeutig Oberklasse und damit die stolzen (jedoch marktüblichen) Preise wert. Und mal ehrlich: der Fahrspaß eines Kleinwagens, besonders im Innenstadt-Verkehrsgewusel oder auch auf schönen Landstraßen, ist doch durch nichts zu übertreffen. Ich finde jedenfalls, um ein gelungenes kleines Auto auf die Straße zu stellen, bedarf es eines höheren Einsatzes und einer größeren Designleistung, als so einen riesigen PS-Boliden zu kreieren, letzteres kann doch (fast) jeder … Als ein kleines Manko empfinde ich bei der von mir gewählten Farbkombi (Gletscherweiß mit dunkler Dachkuppel und Innenausstattung mit schwarzem Dachhimmel) die weiß lackierten und nicht dunkel gestalteten Fensterrahmeninnenkanten, die als deutlich sichtbare helle Streifen hervorstechen. Das ist nicht Premium und gehört sich nicht, liebe Audi-Designer. Vielleicht lasse ich das noch seidenmattschwarz wegfolieren. Und der in der Höhe anpassbare Kofferraumboden, dass hätte man bei der Konstruktion komfortabler und nicht so fummelig lösen können (mal bei der 2. Generation der Mercedes A-Klasse die simpel, aber effektiv gestalteten Plastikführung für so einen Absenkboden „abkupfern“, ihr Audi-Designer). Und da ich mit meiner „Ode“ an den feinen Kleinen nun „fertig habe“, gibt’s jetzt noch ein paar Fotos von dem guten Stück vor dem Neanderthal-Museum in Mettmann „auf die Augen“:
Danke für den ausführlichen und aussagekräftigen Bericht! Viel Freude mit dem schicken weißen, er macht ne super Figur!!!:thumbup:
Sieht sehr gut aus. Und toller sehr ausführlicher Bericht. Wünsche dir eine mängelfreie Zeit, nicht dass du doch auf die Idee kommst, diesen mal abzugeben. Und übrigens heisst das FIS und nicht FSI Kleines Detail
Und übrigens heisst das FIS und nicht FSI Kleines Detail [/QUOTE] Upps, danke für den Hinweis.:rolleyes2: Vielleicht kann das einer der Mods noch mal ändern, ich komm schon nicht mehr ran an den Thread. Danke dann dafür und auch danke für den Hinweis.
Ich würde sagen man kann beides sagen FIS (Fahrerinformationssystem) oder FSI (Fahrersiehtinformationen) :rolleyes2::biggrin: