@Scuba: In deinem Diagram sind die Pleuel Off-Center am Kolben angebracht? Das hab ich ja noch nie gesehen.... Ist das normal? Oder nur im Diagramm völlig übertrieben dargestellt?
Das ist nur im Diagramm übertrieben dargestellt. Die Pleuel sitzen eigentlich recht mittig. Die Kurbelwelle dagegen sitzt nie mittig unterm Kolben. Dadurch wird die Drehrichtung vorgegeben. Bei neueren Motorkonzepten mit variabler Verdichtung ist das aber noch viel extremer. Daran forscht zur Zeit so ziemlich jeder Hersteller. Dabei hat Saab schon in den 90ern ein sehr stimmiges Konzept dazu rausgehauen.
Einfahren ist bei den heutigen Fertigung wirklich nur in den ersten 300 bis 1000km wegen minimaler Metallverarbeitungsresten nötig, und selbst die gibt es fast kaum noch. Trotzdem empfiehlt es jeder Hersteller, also soll man sich daran halten, vor allem wegen der Garantie. Gut ist es sicher , wenn die ersten Fahrten Langstrecken bzw. Dauerbetrieb sind. Danach kann man eigentlich fahren wie man will. Aus eigener Erfahrung und auch mit dem Fuhrpark einer sehr großen Deutschen Speditionsfirma mit Tausenden von VW Polos, Golf und anderen Fahrzeugen hat es sich am besten erweisen, die Fahrzeuge einfach normal zu nutzen. Normal heißt in dem Falle 300 bis 400 km täglich im Kurierbetrieb mit ca.100 km Autobahn. Auf die 1000er wurde von VW aus verzichtet und die Wartungsintervalle auch verdoppelt. Tatsächlich hatten solche Fahrzeuge wesentlich weniger Ausfälle als die der Otto Normalbürger. Genau wie Taxis, die Tag und Nacht laufen und eigentlich nie kaputtgehen. Was einen Motor schadet sind ständige Kurzstrecken und Kaltlaufphasen.
Stimme ich dir zu 100% zu.......im nicht betriebswarmen Zustand läuft so ziemlich alles am Motor noch nicht so wie es soll. Zumal alle Bauteile so gefertigt sind das sie bei Betriebstemperatur "passen" und nicht im kalten Zustand. Ein Kumpel von mir fährt noch einen alten A3 8L mit 125 PS und latscht ihn seit 90.000km aufs übelste. Vollgas im kalten Zustand, kein Warmfahren, keine Wartung. Das Motoröl wurde noch NIE gewechselt.nur nachgekippt usw. Aber da er fast nur Langstrecke fährt geht der Motor für diese quälereien noch erstaunlich gut. Ich hebe zwar dauernd den Zeigefinger aber manche sind halt unbelehrbar. Ich warte ja nur drauf da er sich bald ne neue Karre holen will das ihm nach 5000km der Turbo verreckt
Dann krame ich mal den alten Beitrag wieder hervor. Meine Erfahrungen mit dem Einfahren von Motoren beziehe ich eher aus der Motorradecke, wo es ja immer noch üblich ist, dem Motor nach 1.000 km eine erste Inspektion mit Ölwechsel zu gönnen. Natürlich gibt es auch dort Einfahrregeln, Drehzahlbegrenzungen bis zu bestimmten Kilometerständen etc. Den weitaus besten und einfachsten Rat hat mir aber damals mein Händler des Vertrauens gegeben, er sagte: quäl den Motor nicht! Dazu gehört untertouriges Fahren genauso wie hochjubeln und Dauervollgas. Ich meine auch, dass man spürt (oder spüren sollte), ob dem Motor die gerade geforderte Belastung behagt oder er sich "quälen" muss. Nach dieser einfachen Regel habe ich jetzt zahlreiche Motoren behandelt, und es lief immer positiv. Mein neuer A1 mit dem 7-Gang-DCT schaltet für meinen Geschmack im D-Modus viel zu früh hoch, so dass beim Beschleunigen aus niedriger Drehzahl der Motor etwas gequält wirkt. Aus diesem Grund nutze ich meist den S-Modus, damit fühlt sich der Motor nach meinem Geschmack am wohlsten im Moment. Das werde ich noch eine Weile so beibehalten. Wenn der Motor sich wohlfühlt, fühle ich mich auch wohl.
Ich meine zu wissen, dass es keine einzige wissenschaftlich haltbare Studie oder Untersuchung gibt, welche dies bestätigt.