Dann biste wohl "zu teuer". Ist in der Tat frustrierend, wenn man heute einen fairen Lohn haben will.
Es ist die Mischung zwischen meinem Gehaltswunsch und der Branchenwechsel, aber noch hab ich ein paar Monate Zeit. Ist frustrierend, aber derzeit muß ich noch nicht mit meinen "Forderungen" runtergehen
Bin froh, dass in meiner Branche oft nach Tarif bezahlt wird, da kann ich mich immer ein wenig orientieren. Je weiter man allerdings vom Berufseinstieg entfernt ist, desto weiter geht die Schere auseinander. Gibt ja Leute (aus dem Bekanntenkreis) die nach 5 Jahren immernoch knapp über ihrem Einstiegsgehalt rumkriechen. Schön für den AG.
Ich muß ja zugeben, dass ich bisher exorbitant gut verdient habe. Darauf möchte ich ungern verzichten, mir ist aber klar, dass andere Branchen nicht ganz so gut zahlen. Aber momentan versuche ich noch meine "Forderungen" durchzusetzen
Schickst du die Gehaltsvorstellungen direkt mit der Bewerbung? Ich habe mir angewöhnt, das auf jeden Fall raus zu lassen, auch wenn in der Ausschreibung gefordert, und das erst im Gespräch zu erwähnen. So nach dem Motto: schaut erstmal was ein toller Typ ich bin, danach hört ihr was ich koste. Warst du zuvor im Automotive unterwegs?
Hey, ja ich schreibe das mit rein, denn ich bin Verkäufer. Ich werde, zumindest derzeit, mich nicht unter meinen Preis drücken lassen. D.h. ich bin Summe XX wert, da werde ich nicht für 10.000 Euro weniger arbeiten wollen. So sortiere ich schonmal die Arbeitgeber raus, die deutlich weniger zahlen können/wollen als ich möchte. Hat beides seine Vor- und Nachteile. Mit meiner Gehaltsforderung (die ich als Diskussionsgrundlage verstehen möchte, so hab ich das auch geschrieben) schrecke ich evtl. potentielle Arbeitgeber ab. Ich denke 5.000 im Jahr weniger sind als Diskussionsgrundlage durchaus in einem Gespräch zu diskutieren. Wenn jemand 10.000 Euro weniger zahlt oder zahlen kann, dann ist das derzeit eh keine Option für mich. Wenn ich jetzt nun das Gehalt außen vor lassen würde, würde ich evtl. mehr Gespräche führen. Dann aber nach ner Stunde Gespräch, wenns um den Verdienst geht, wäre das Gespräch vorbei. Die Zeit spare ich mir lieber gleich, denn ich habe ja derzeit nen Job und führe lieber ein Gespräch in der Woche, bei dem alle fakten auf dem Tisch liegen, als 5 bei denen bei 4 nach einer Stunde klar wird, das wird nichts wegen dem Gehalt - die Zeit habe ich derzeit einfach nicht. Die offenen Posten sind ja beim AG budgetiert, d.h. ein Spielraum, je nach Position von 10.000 Euro ist immer drin. Personaler wollen neue Leute möglichst günstig einkaufen und setzen daher eher am untersten Ende an. Ich verliere in meinen Augen an sich nichts wenn ich mein Gehalt kommuniziere. Wenn ich z.B. 50.000 Euro im Jahr fordere, der AG einen Spielraum von 40.000 - 50.000 Euro hat, dann würde ich mich also nicht gleich rausschießen durchs Gehalt. Wenn ich aber 70.000 Euro fordere, der AG einen Spielraum von 50.000-60.000 Euro hat, wäre ich sowieso keine Option für ihn, bzw. der Job für mich - da kann ich auch gerne gleich aufs gespräch verzichten und spare mir die Stunde. Denn egal wie geil das Gespräch wird, er hat halt nur 60.000 Euro maximal - da kann ich so geil sein wie ich will - selbst 65.000 Euro sind dann da nicht drin. So zumindest meine Erfahrung
Ja, das ist die eine Sicht. Ich sehe das eher als Möglichkeit für beide Seiten. Der AG kann dazu überredet werden mehr zu zahlen als er will, und ich kann überredet werden weniger zu wollen als eigentlich angedacht. Ich habe auch schon Jobs gewechselt und später erstmal weniger verdient. Dafür haben andere Variablen gestimmt. Wenn ich z.B. täglich 2h mehr Freizeit habe, aufgrund anderer Entfernung o.Ä., dann ist mir das was wert. Wenn im Vertrag so Klauseln sind die eine gewisse Anzahl Überstunden mit dem Grundgehalt abdecken, dann muss entsprechend das Grundgehalt dafür auch stimmen. Und sowas lese ich aus einer Stellenanzeige nicht heraus, dafür muss ich ins Gespräch.
Da hast Du recht. Und ja, Geld ist nicht alles. Arbeitsklima, Kollegen und Produkt muß auch stimmen. Ich versuche mal rauszulesen, bei welchen Stellenbeschreibungen es besser wäre, KEIN Gehalt zu nennen - an sich hat, wie gesagt, beides Vor- und Nachteile Was mir momentan eher mehr Sorgen macht. Ich bin seit Anfang meines Berufslebens in der gleichen Branche. Nun mit 40 MUSS ein Branchenwechsel her, weil die Branche am Arsch ist. Und davon einen potentiellen neuen AG zu überzeugen, dass halte ich für die größte Aufgabe
Ja, das glaube ich dir. Allerdings ist das mit 40 ja noch einfach. Du hast noch nichtmal die Mitte deiner beruflichen Laufbahn überschritten, also nur Mut, ich bin sicher das klappt. Andere Branchen brauchen auch gute Vertriebler. Edit: durch meinen letzten Jobwechsel habe ich mir 50 weniger Fahrzeit täglich erkauft, kann jetzt mit dem Fahrrad in 5 min zur Arbeit. Solche Dinge sind mir in letzter Zeit wichtiger geworden.
Ich sehe der Sache auch positiv entgegen. Und vollkommen richtig - mir sind inzwischen auch andere Dinge wichtig. So möchte ich gerne in einem mittelständischen Unternehmen arbeiten (ja, das geht sich da mit meinen Gehaltsvorstellungen wohl nicht aus), bei dem ich noch weiß wofür ich mir den Arsch aufreiße. In den letzten 15 Jahren habe ich für US-Unternehmen gearbeitet, deren CEO und Investoren so viel Ahnung von Daily Business hatten wie meine 4jähige Tochter von Integralrechnungen. Dann möchte ich weniger im Auto sitzen, derzeit sind es bis zu 40.000 km im Jahr. Ich möchte in einer Branche arbeiten, die noch wachsen kann und innovativ ist. Ein Unternehmen dass nicht nur von Monat zu Monat schaut, sondern seine Planung über mehere Monate hinaus entwickelt. Klingt für viele normal - aber hatte ich in den letzten Jahren einfach nicht. Ein sch... Monat, 10 Leute raus - so kann ich nicht langfristig Erfolg haben. Davon habe ich echt die Nase voll.