so ist es. Nun habe ich mir die Mühe gemacht und mit dem TÜV gesprochen. Also Ihr habr recht und ich meine Ruhe noch nur für Gewerbe betreibende soll aber in Bälde geändert werden.
Da es in einigen Ländern schon Pflicht ist, bei uns sicher noch werden wird, es der Sicherheit dient und 2 Westen ja nicht sooo viel Platz brauchen, ist die Mitführung allen zu empfehlen. Da ich meinen Whitey sowieso gewerblich nutze sind die eh immer dabei.
Ich hab mal ne Frage. Vielleicht versteh ich diese idee mit der Rettungskarte völlig falsch...aber was bringts, wenn der Helfer draußen steht und die Karte drinnen hinter der Sonnenblende steckt? Dann muss er doch erstmal die Scheibe zerdeppern, dabei womöglich den/die Insassen noch zusätzlich verletzen, die Karte rausfriemeln und dann gucken, wie's geht. Irgendwie erschließt sich mir der Sinn nicht. Wäre doch viel schlauer, sowas von außen lesbar anzubringen. Oder steh ich jetzt völlig aufm Schlauch?
Alleine zum Öffnen von einem verzogenen Auto braucht die Feuerwehr keine Rettungskarte - das wäre ja schlimm. Die Infos über Airbags/-steuergerät sind z.B. beim Abnehmen des Dachs wichtig. Eigentlich sollte jede Einsatzleitung ein iPad bekommen wo solche und noch viel mehr Infos zentral abrufbar/aktualisierbar sind.
Nur das iPad für jede EL wäre wohl zu teuer, aber natürlich ist das kein Augleich für Menschenleben. Es geht einfach um die Vereinfachung, damit die Einsatzkräfte wissen, wie sie einen Verunfallten aus dem Wagen schneller rauskriegen, wenn du sie dir anschaust, stehen dort Inofs, wo zB die Batterie ist, gibt ja selbst beim A1 Unterschiede ob vorn oder hinten. Wenn man so einen schweren Unfall hat, dass man herausgeschnitten werden muss, dann ist die Scheibe wahrscheinlich schon zerdeppert, für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie es nicht ist, lieber Kratzer und Schnittwunden von dem Zerschlagen der Schibe, aber lebendig aus dem Auto kommen!
Zu dem Rettungskarten hätte ich an paar Anmerkungen aus der Sicht der Feuerwehr: Seit 15 Jahren muss ich mehrmals pro Jahr an Autos herumschneiden und habe daher schon ein wenig praktische Erfahrung zu dem Thema. Vorweg: Den Aufwand die Karten auszudrucken, zu laminieren und irgendwo hinzustecken könnt ihr Euch sparen, die werden nicht gefunden bzw. nicht beachtet. Diese neuen standardisierten Rettungskarten als auch die diversen Rettungsleitfäden der Hersteller sind für Feuerwehr und Rettungsdienst gedacht, die muss kein Fahrer selber dabeihaben und die werden aus Zeitmangel auch nicht gesucht. Außerdem müssen die Rettungskräfte ihr Handeln selbst verantworten und dabei z.B. Sorge tragen, dass ggf. benutzte Informationen/Materialien/Handbücher richtig und auf aktuellem Stand sind. Daher verlassen sich Rettungskräfte (ab hier RK) nie auf fremdes Material von Verunfallten oder Patienten – das gilt insb. auch für diese ganzen Umhänge-Rettungskapseln, Notfallausweise, ICE-Telefonbucheinträge etc. - diese Dinge mögen dann in der Klinik oder der Polizei helfen, aber in der Erstversorgung vor Ort hat man zum einen gar keine Zeit gezielt nach diesen Dingen am Hals, im Geldbeutel oder Telefon zu suchen und zum anderen keine Garantie über die Richtigkeit/Aktualität der Daten. Das gilt auch für die Rettungskarten, deren praktische Anwendung sowieso eher gering ist, einfach aus Gründen Handhabung und dem Zeitdruck. Alle oben verlinkten Rettungsleitfäden, die zwar einen Großteil aber eben noch nicht einmal alle hier herumfahrenden Autos abdecken, würden ausgedruckt eine zweistellige Anzahl von dicken Leitz-Ordnern füllen. Gleiches gilt für die Unmenge an Rettungskarten, die aber immerhin den Vorteil der normierten Darstellung haben. (Und jetzt kommt mir nicht mit Laptops oder sogar Tablet-PCs, sowas kann sich so gut wie keine Feuerwehr leisten, weder Berufs- noch freiwillige FWs. Die paar Euro, die bei Festen oder durch Vereinsmitgliedsbeiträge eingenommen werden, gehen meist für zusätzliche persönliche Schutzausrüstung wieder raus.) Zurück zu den Papierhaufen: Evt. habt ihr im Ersthelferkurs oder woanders schonmal etwas von der "goldenen Stunde" oder "golden hour of shock" gehört. Das besagt, dass die Chancen mit den wenigsten Schäden nach einem Unfall mit schweren Verletzungen davonzukommen dann am größten sind, wenn man innerhalb von einer Stunde nach dem Ereignis in der Klinik (bzw. im Schockraum) eintrifft. Und das ist sowohl in Europa als auch in Amerika die Maxime der RK, die Rettung, Erstversorgung und Transport innerhalb von weniger als einer Stunde durchzuführen (zwischen Ereignis und Eintreffen der RK vergehen ja auch nochmal 10 bis 15 Minuten). Und je nach Schadenbild und Verletzungsmuster (Wirbelsäule) kann bzw. ist das überwiegend eine sehr knappe Angelegenheit, die wirklich keine Zeit zum Heraussuchen von eigenen Dokumenten bzw. dem Durchsuchen von Unfallfahrzeugen danach zulässt (von der evt. gar nicht vorhanden Zugangsmöglichkeit mal abgesehen - man muss erst aufschneiden, um an die Rettungskarte zu kommen, die mir sagt, wie ich schneiden soll ) Aber, und das ist die gute Nachricht dabei, für den Zugang und die Rettung der Insassen braucht der ausgebildete Feuerwehrmann keine Dokumente, das Wissen hat er im Kopf. Mehrmals pro Jahr finden Lehrgänge und Übungen statt, die dieses Wissen aktuell halten. Das einzigste für was man heute die Unterlagen gebrauchen könnte ist für die Suche nach der Batterie, um diese abzuklemmen (Bei der heutigen Variantenvielfalt ist das Batterie(n)suchspiel immer sehr beliebt ). Das macht man aber auch erst nach der Patientenrettung bzw. vorher nur bei akuter Brandgefahr. Oh, ist doch mehr Text, als gedacht, Respekt wer bis hierher durchgehalten hat.
Ich habe darauf gewartet, dass jemand vom Fach sich hierzu meldet. danke für deine Stellungnahme. Das ist wohl nur für die eigene Psyche eine Sicherheit.
Jetzt weiss ich auch warum dein Auto rot werden wird Aber sehr schön zu wissen Ist bereits der zweite, der mir sowas berichtet. Leider, ... aber auch absolut verständlich Na dann werd ich mal wieder den Aufkleber abkratzen und die laminierte Karte entsorgen !